„Maskenball der Nackten ist erschienen, weil die Band und die Fans es wollten. Getreu der Devise: Weil ich es kann, weil ich es will“. So wurde das Album nicht mit Vorschüssen seitens eines Labels finanziert, sondern die eigene Fanbase ermöglichte es durch den Kauf verschiedener Unterstützer-Fanpakete das Album vorab ohne Kreditgeber zu stemmen. Die Unterstützer erstanden das Album dabei nicht, wie derzeit üblich, über eine Crowdfunding-Plattform, sondern direkt bei und im direkten Dialog mit der Band. Mithilfe des eigenen Blogs und sozialer Netzwerke informierte man zeitnah über die Entwicklungsstadien der Demoaufnahmen, über die Studioaufenthalte bis hin zum finalen Abmischen. Die Unterstützer hatten dabei zwar keinen Einfluss auf den kreativen Prozess, aber sie konnten Einblicke bekommen, wie kreative Arbeit aussehen kann.
Und nicht die Presse hörte das fertige Album zuerst. Auch hier hatten einzelne Unterstützer das Privileg die akustische Geburt gemeinsam mit der Band zu erleben. HENKE versteigerten darüber hinaus die Demoversionen aller zwölf Album-Songs. Der jeweils Höchstbietende erhielt dadurch die Patenschaft für „seinen“ Albumtitel samt Nennung im Album-Booklet. „Maskenball ist noch variantenreicher und spannender doch gleichzeitig auch homogener als unser vorheriges Ablum Seelenfütterung. Man hört den Songs an, wie sehr die Band im letzten Jahr zusammen- und weitergewachsen ist. Und das macht uns stolz“.
Auch musikalisch geht die Dark Alternative Band mit ihrem zweiten Longplayer neue Wege. Mit "Zeitmemory" platzieren sie einen Ohrwurm mit einer Hookline, die noch lange gedanklich nachhallt ("…alle laufen rückwärts…"), "Dokument 2" wirkt musikalisch ähnlich aber mit ganz anderer textlichen Aussage ("…Liebe mich und töte dafür mein Herz…"). Egal ob filigran bis zerbrechlich ("Medea") oder kriechend düster ("Rote Irrlichter", "Ein Jahr als Tag"), tobend-wütend ("Epilog") oder einfach nur mitreissend ("Nur allein"). Verbunden durch den unverkennbaren Sprechgesang von Oswald Henke entsteht ein Werk, das Hörgenuss und Tanzflächentauglichkeit auf ungewöhnliche Weise verbindet. HENKE ist eine fesselnde Band. Man pendelt zwischen stoischer Ruhe und brüllenden Gitarrenwänden, zwischen introvertierten Monologen und feurigen Hooklines. Anders als in Goethes Erben Tagen liegt dabei der Fokus nicht auf Henkes Stimme, viel mehr bilden die Worte den Kleber, der jeden einzelnen Song zu einer Einheit macht.
Für die Albumaufnahmen hat man sich im Sommer 2012 auf einem Bauernhof in Ostfriesland niedergelassen und die spezielle Atmosphäre unweit der Nordsee genutzt, um den im Proberaum entstandenen Songs einen einzigartigen Charakter zu verleihen. So ist auf dem Schlusstrack Medea beispielsweise das Rauschen des benachbarten Windrades und des Strohdaches zu hören.
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